Der Imperativ im Deutschen

Der Imperativ im Deutschen auf einen Blick

Bildung des Imperativs

1./3. Person Plural („wir“/“Sie“)

Den Imperativ für „Sie“ und „wir“ bilden wir mit dem Verb im Infinitiv + „Sie“ oder „wir“. Beim Verb sein fügen wir zusätzlich ein „e“ ein.

  • „Reden Sie!“
  • „Reden wir!“

2. Person Plural („ihr“)

Der Imperativ für ihr ist die finite Verbform der 2. Person Plural, aber ohne das Pronomen.

  • „Bleibt!“

3. Person Singular („du“)

Den Imperativ für „du“ bilden wir normalerweise, indem wir beim Infinitiv die Endung „en“ entfernen. In der gehobenen Sprache hängen wir bei vielen Verben oft noch ein e an, in der Umgangssprache lassen wir es meistens weg.

  • „Bleib!“

Besonderheiten beim Imperativ für 2. Person Singular:

Die Stammvokaländerung von „e“ zu „i“/“ie“ gilt auch für den Imperativ. In diesem Fall verwenden wir aber nie das Imperativ „-e“.

  • „Lies!“ (nicht: Liese!)

Die Stammvokaländerung von „a“ zu „ä“ gilt nicht für den Imperativ.

  • „Fahr!“ (aber: ich fahre, du fährst)

Endet der Präsensstamm auf „d“/“t“, hängen wir immer „e“ an.

  • „Warte!“ (nicht: Wart!)

Endet der Präsensstamm auf Konsonant + „m“/“n“, hängen wir immer „e“ an. Dies gilt aber nicht, wenn dieser Konsonant ein „m, n, l, r“ oder „h“ (aber nicht „ch“) ist.

  • „Atme!/Zeichne!“ aber: „Schwimm(e)!/Lern(e)!“

Endet das Verb auf „eln“/“ern“, hängen wir im Normalfall „e“ an. In der Umgangssprache wird es allerdings häufig weggelassen. Auch das „e“ von „eln“/“ern“ kann wegfallen.

  • „Feiere!/Feire!/Feier! Angele!/Angle!/Angel!“
German Imperative

Nun ja – *hust* – Ich weiß, dass Deutsch nicht gerade die Sprache der Liebe ist. Und ja, ich weiß, dass Deutsch auch manchmal sehr hart klingen kann. Manche mögen sagen, dass es sogar schrecklich klingen kann. Nichtsdestotrotz hat die deutsche Sprache auch ihre schönen Seiten: Es ist eine sehr direkte Sprache, die die Möglichkeit bietet, Dinge, Menschen, Gefühle, etc. sehr genau zu beschreiben.

In diesem Artikel wollen wir uns mit einem Teil des Deutschen beschäftigen, der, im ersten Moment, leider nicht so schön erscheint, dem Imperativ, also die Befehlsform von Verben.

Im Folgenden betrachten wir die richtige Verwendung dieser Verbformen, also in welchem Kontext der Imperativ verwendet wird. Anschließend werfen wir einen Blick auf eine Beschreibung des Imperativs und untersuchen natürlich die Bildung dieser Form von Verben im Deutschen.

In welchem Kontext verwendet man den Imperativ

Lasst uns gleich mit den Grundlagen des Imperativs beginnen. Nun, wir klären zuerst einmal, wann man den Imperativ überhaupt anwendet, das heißt, den Kontext. Im Folgenden möchte ich einige Situationen auflisten, in denen die Verwendung des Imperativs absolut richtig ist.

  1. Nachdruck verliehen
    Mit der Verwendung bestimmter Redewendungen im Imperativ kann man Forderungen Nachdruck verleihen. Ein Beispiel hierfür wäre „Mach das!“
  2. Anweisungen geben
    Ob ihr nun den Weg zu einem Restaurant beschreibt oder eurem Babysitter sagt, was zu tun ist – Verben im Imperativ werden häufig in diesem Kontext verwendet.
  3. Der Imperativ als Antwort auf Aggression oder antisoziales Verhalten
    Wie auf der ganzen Welt gibt es auch in Deutschland Idioten. Es ist völlig gerechtfertigt, den Imperativ zu verwenden, um auszudrücken, dass ihr nicht mit ihrem aggressiven Verhalten einverstanden seid. „Hau ab!“ ist ein gutes Beispiel hierfür.

Jetzt, da wir den Kontext der Verwendung des Imperativs geklärt hätten, kommen wir zu einer kurzen Beschreibung dieser Form von Verben.

Definition und Anwendung des Imperativs im Deutschen

Nun, zuerst sollten wir einmal klären, um was es sich beim Imperativ im Deutschen eigentlich handelt. Seine Verwendung haben wir ja bereits im obigen Teil besprochen: Die imperative Form eines Verbs wird verwendet, um Verlangen oder Befehle auszudrücken. Konkret bedeutet dies, …

… dass man damit Befehle ausdrücken kann:

  • Fahren Sie mich nach Hause!“

… dass man sich auch selbst in diese Aufforderung miteinbringen kann:

  • Gehen wir!“

Bitte beachtet, dass es in der deutschen Sprache sehr verbreitet ist, den Imperativ zu verwenden. Auch wenn es euch manchmal etwas grob vorkommen mag – für viele Deutsche ist es einfach der einfachste Weg, bestimmte Dinge auszudrücken. Und wenn ihr noch ein „Bitte“ anfügt, wirken Dinge, die im Imperativ ausgedrückt werden, viel höflicher.

Die Konjugation des Imperativs im Deutschen

Widmen wir uns nun dem Kern dieses Artikels, der Konjugation von Verben im Konjunktiv. Zum Glück ist diese Konjugation nicht sehr kompliziert, nichtsdestotrotz gibt es einige unregelmäßige Konjugation, die ihr beachten müsst. Aber schauen wir uns diese im Folgenden genauer an.

Die Konjugation des Imperativs in der Höflichkeitsform „Sie“

Nun, wie bereits erwähnt, ist es sehr einfach, die Imperativ eines Verbs zu bilden. Hierfür verwendet ihr den Infinitiv eines Verbs und fügen „Sie“ hinzu. 

  • „Gehen Sie nach Hause!“
  • „Fahren Sie nicht zu schnell!“
  • „Machen Sie die Hausaufgabe!“

Die Konjugation des Imperativs in der „Du“-Form

Leider ist die Bildung des Imperativs in der „Du“-Form etwas komplizierter. Hier wird die Endung „-en“ des Infinitivs des Verbs weggelassen und „Sie“ angefügt. In gehobener Sprache streicht man nur das „n“ des Infinitivs, aber diese Form wird im Alltag kaum verwendet.

  • „Geh nach Hause!“
  • „Fahr nicht zu schnell!“
  • „Mach deine Hausaufgaben!“

Die Konjugation des Imperativs in der „Ihr“-Form

Die „Ihr“-Form des Imperativs wird gebildet, indem man an den Wortstamm des Verbs ein „t“ anfügt. Natürlich gibt es auch unregelmäßige Formen, wie z.B. „sein“ – „seid“. Diese müsst ihr einfach lernen.

  • „Seid ehrlich!“
  • „Geht nach Hause!“
  • „Fahrt nicht zu schnell!“
  • „Macht das Frühstück!“

Die unregelmäßigen Konjugationen von Verben im Imperativ

Wie bereits erwähnt, gibt es einige Ausnahmen im Kontext des Imperativs. Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Ausnahmen auflisten, um euch einen Überblick zu verschaffen:

  • Zuerst solltet ihr wissen, dass es keine Veränderung des Umlauts von „a“ nach „ä“ im Imperativ gibt.
  • Falls der Stamm eines Verbs im Präsens mit „d“ oder „t“ endet, fügt mit einfach ein „e“ an, um den Imperativ zu erhalten. – „Warte!“
  • Auch bei Endungen wie „ein“ und „ern“ solltet ihr immer ein „e“ anfügen. „Bedaure das bitte nicht!“  
  • Abschließend solltet ihr noch beachten, dass ein Umlautwechsel von „e“ nach „i/ie“ auch im Imperativ stattfindet. Trotzdem müsst ihr wissen, dass man trotzdem keine „e“-Endung beim Imperativ verwendet.

Einige letzte Ratschläge

Ich hoffe, dass euch dieser Artikel die Grundlagen des deutschen Imperativs näher bringen konnte. Auch wenn er im ersten Moment nicht besonders schwierig erscheint, solltet ihr trotzdem immer eines tun:

„Üben!“

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