Der Satzbau im Deutschen – Struktur, Erklärungen und Beispiele
Der Satzbau im Deutschen auf einen Blick
Die einzelnen Satzglieder stehen in einer bestimmten Reihenfolge.
- Ein Hauptsatz ist ein vollständiger, unabhängiger Satz.
- Das konjugierte Verb steht immer an der zweiten Position
- Das Subjekt steht meistens an der ersten Position.
- Durch eine Umstellung kann das Subjekt auch an die dritte Position gestellt werden.
Bei solchen Umstellungen können bestimmte andere Satzglieder an der ersten Position stehen, beispielsweise:
- Adverbiale Ortsangaben: „Auf der Rennbahn laufen die Hunde.“
- Adverbiale Zeitangaben: „Gestern liefen die Hunde auf der Rennbahn.“
- Objekte im 3. oder 4. Fall: „Dem Hund schmeckt das Futter.“
- Pronomen im 3. oder 4. Fall: „Ihm der verletzte Fuß.“
Steht das Verb an der ersten Position, dann wird aus einem Behauptungssatz ein Fragesatz. In vielen Fragesätzen können auch sogenannte W-Wörter vorkommen:
- „Was essen die Hunde?“
- „Wer rennt so schnell?“
- „Wo finden Hunderennen statt?“
- „Wie wird hier gewettet?“
Bei negativen Sätzen steht das Negationspartikel „nicht“ meistens am Ende des Satzes bzw. immer vor einem zweiten Teil des Prädikats.
- „Die Hunde laufen nicht.“
- „Die Hunde laufen nicht um die Wette.“
- „Die Hunde sind nicht gerannt.“
- „Wettest du nicht?“
- „Wettest du nicht auf den Hund?“
Wir beschäftigen uns in diesem Artikel mit den Sätzen im Deutschen. Auch wenn ihr vielleicht denkt, dass Sätze im Deutschen und ihr Satzbau keine große Sache sind, werdet ihr sehen, dass es sehr kompliziert werden kann.
Der folgende Artikel beschäftigen wir uns zuerst mit den vielen Konjunktionen im Deutschen, die einen Einfluss auf die Wortstellung im Satz haben. Im Anschluss werfen wir einen genauen Blick auf das Verb in einem deutschen Satz und seine Position. Danach betrachten wir die Rolle von Adverbien und Adjektiven. Abschließend sprechen wir über die Inversion von Sätzen im Deutschen.
Ich hoffe, dass der folgende Artikel euch einen guten Überblick über das große Thema des Satzes im Deutschen und seine Wortstellung gibt. Lasst uns auch nicht viel Zeit verplempern und gleich zum ersten, wichtigen Punkt kommen. Los geht’s!
Konjunktionen, die die Satzstellung beeinflussen
Nun, in diesem ersten Teil wollen wir einen Blick auf die Konjunktionen, die einen Einfluss auf die Satzstellung haben, werfen. Natürlich wissen die meisten von euch schon, wie die Satzstellung im Deutschen normalerweise lautet:
- Subjekt – Verb – Objekt.
Und jetzt gibt es eben Konjunktionen, also Wörter, die Sätze verbinden, die Einfluss auf diese Satzstellung haben. Einige dieser Konjunktionen haben aber auch keinen Einfluss auf den Satzbau – wie diese, die ihr in der folgenden Tabelle sehen könnt.
In der nächsten Tabelle könnt ihr nun Konjunktionen sehen, die den Satzbau verändern. Diese werden im Deutschen auch „Subjunktionen“ genannt.
Lasst uns nun in Beispielsätzen veranschaulichen, wie eine Subjunktion den normalen Satzbau verändern kann. Hierfür eine allgemeine Regel: Das Verb des Satzes wird auf die letzte Position verschoben, wenn eine Subjunktion am Beginn des Satzes steht.
- ‚Normale‘ Konjunktion: „Aber er ist ein fauler Mann.“
- Subjunktion: „Ich mag ihn nicht, weil er ein fauler Mann ist.“
Macht euch keine Sorgen, wenn ihr diese Änderung des Satzbaus nicht sofort versteht – mit etwas Übung wird es euch in Fleisch und Blut übergehen.
Die Position des Verbs in einem deutschen Satz
Jetzt kommen wir zum nächsten Punkt, der Position des Verbs in einem deutschen Satz. Nun, in einigen Fällen ist es einfach so, dass das Verb immer ans Ende des Satzes gestellt wird. Und anhand von Regeln können wir herausfinden, wann diese Fälle eintreten. Im Folgenden betrachten wir zwei bestimmte Fälle. Vorneweg solltet ihr euch eine Regel besonders gut merken: Das Verb in einem deutschen Satz befindet sich meist auf zweiter Position.
Modale Verben
Kurz gesagt kann man modale Verben als „Hilfsverben“ beschreiben. Die häufigsten modalen Verben im Deutschen sind:
- „müssen“
- „sollen“
- „möchten“
- „können“
Hierzu solltet ihr euch folgendes merken: das Verb in einem deutschen Satz wird an das Ende des Satzes gestellt, wenn ein sich noch ein modales Verb im Satz steht.
Relativsätze
Glücklicherweise gibt es auch bei Relativsätzen eine klare Regel. In einem Relativsatz wird das Verb an das Ende des Satzes gestellt. Leider muss man diese noch ergänzen. Falls sich zwei Verben in einem Relativsatz befinden, wird das Hauptverb an das Ende des Satzes gestellt, während das Hilfsverb auf seiner Position bleibt. Nun, soviel zum theoretischen Teil. Lasst uns nun ein paar Beispiele betrachten:
- „Das Geschenk, das ich meiner Mutter gekauft habe, ist nicht mehr in meinem Zimmer!“
TeKaMoLo – Wann, wie, wo und warum in deutschen Sätzen
Ohne Zweifel spielt die TeKaMoLo-Regel eine sehr wichtige Rolle. Denn sie hilft euch, die Wortstellung in einem deutschen Satz festzulegen. Im Folgenden betrachten wir diese Regel etwas genauer.
TeKaMoLo – so funktioniert es
TEMPORAL – Wann war es?
KAUSAL – Warum war es?
MODAL – Wie war es?
LOKAL – Wo war es?
TeKaMoLo – so wendet man sie an
In folgendem Beispiel betrachten wir die wichtigsten Teile der TeKaMoLo-Regel:
- „Ich habe gestern wegen des Besuchs meiner Großeltern schnell zu Hause einen Kuchen gebacken.“
TEMPORAL: gestern
KAUSAL: wegen des Besuchs meiner Großeltern
MODAL: schnell
LOKAL: zu Hause
Grundlagen zum Satzbau im Deutschen
Abschließend betrachten wir noch einige Grundregeln zum Satzbau im Deutschen. Hier seht ihr noch einmal diese Regeln:
- Subjekt – Verb – indirektes Objekt – direktes Objekt
Des Weiteren solltet ihr die Information, die ihr mit eurem Satz ausdrücken möchtet, ordnen. Folgt hierbei einfach dieser Faustregel:
- Zeit – Art & Weise – Ort
Und hierzu betrachten wir natürlich auch ein Beispiel, in dem diese Regeln angewendet wurden.
- „Vater ist heute nach Hause gekommen und sagte, dass er Pizza mitgebracht hat.
Ich musste mich beeilen, weil ich noch ein Stück davon abhaben wollte!“
Nun, dieses Beispiel werden wir jetzt analysieren. Das modale Verb „wollte“ steht auf der letzten Position des Satzes, da der Satz die Konjunktion „weil“ beinhaltet. „Dass“ führt im anderen Satz zum selben Ergebnis: „hat“ wird hinter das Verb „mitgebracht“ gestellt.
Hiermit sollten die Grundlagen zum Satzbau im Deutschen gelegt sein. Wie ihr sehen konntet, gibt es viele Regeln, die uns den Satzbau erleichtern. Also, versucht, euch dieses Regeln gut einzuprägen. Und wenn euch jeder Mut verlässt, kann ich euch ein Buch zu diesem Thema empfehlen: The Awful German Language“ von Mark Twain. Denn wie sagt man so schön: „Geteiltes Leid ist halbes Leid!“
Die 4 Fälle im Deutschen
Am Ende möchte ich euch noch zum Satzbau die 4 Fälle zeigen. Besonders für englische Muttersprachler kann das etwas schwer sein, da es die 4 Fälle im Englischen so nicht gibt. Im Deutschen haben wir Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv.